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Vergangenheit und Geographie

Une histoire aux racines lointaines

Viele in der Region entdeckte Spuren weisen darauf hin, dass das Pays d’Olonne schon zu Urzeiten besiedelt war.

Damals bedeckte der Ozean weite Flächen des Landes. ‘Ol-ona’ bedeutet in keltischer Sprache so viel wie ‘aus dem Wasser ragender Hügel’ und man denkt, dies sei der Grund dafür, warum vier der sechs Kommunen dieser Region diesen Namen tragen. Zu jener Zeit war Olonne der mächtigste Ort der Region.

Während der Zeit des Römischen Reiches entwickelte sich Olonne, dank seines kleinen, in einer geschützten Bucht nahe der Ile de Vertime (heute Côte Sauvage und Domanialwald von Olonne) gelegenen Hafens ‚Havre d’Olonne’, zu einem bedeutenden Handelsort.
Auf diese Epoche führt man auch die Entstehung der Salinen und den Anbau der ersten Rebstöcke in L’Ile d’Olonne zurück, welche der Region über 2000 Jahre Wohlstand bescherten.

Zwischen dem 5. und 9. Jahrhundert wurde das Land bei nacheinander erfolgenden Invasionen zerstört. Die Normannen besetzten es bis zum 10. Jahrhundert.

Durch die Hochzeit von Eleonore von Aquitanien und Heinrich Plantagenet, späterer König Heinrich II., ging die Region mehr als fünfzig Jahre in englische Vorherrschaft über. Für deren Sohn Richard Löwenherz wurde Talmont zu einer bevorzugten Residenz und das Land von Orbestier zu seinem Lieblingsjagdgrund.

Während des Mittelalters erlebte die Region unter der Einwirkung des Kirchenadels von Olonne einen unglaublichen Wirtschaftsboom. Die wundervolle religiöse Hinterlassenschaft zeugt noch heute davon.

Die Blütezeit von Sables d’Olonne

Im späten Mittelalter wuchs der Seehandel, und das zunehmend erfolgreiche Pays d’Olonne exportierte Salz und Wein nach Nordeuropa, während sich die umliegenden Dörfer (Château d’Olonne, Vairé, Sainte Foy) vorwiegend der Bewirtschaftung der Ländereien ihrer Grundherren widmeten.

Im 13. Jahrhundert trat die kleine Schwesterstadt Les Sables d’Olonne aus dem Schatten, oder besser gesagt aus dem Sand, hervor. Anstatt den verschlammenden Hafen von Talmont wieder in Stand zu setzen, entschied Prinz Savary de Mauléon, den Hafen Le Havre d’Olonne auszubauen.

Er verschaffte dem Bezirk La Chaume im Jahre 1218 Ländereien und Rechte und sorgte damit für die Entwicklung des Stadtgebiets.

Im Jahre 1472 trennte Ludwig XI. Les Sables d’Olonne von Olonne und verwandelte die Stadt in den wichtigsten Hafen der Region.

Die Kirchengemeinde Les Sables d’Olonne wurde im 17. Jahrhundert mit dem Bau einer Kirche gegründet. Die Religionskriege verhinderten jedoch den Wachstum der Stadt. Es kam zu Konflikten zwischen den katholischen Einwohnern von Les Sables d’Olonne und den vorwiegend protestantischen Einwohnern von La Chaume.

Das goldene Zeitalter und der Beginn des Tourismus

Das 17. Jahrhundert markierte den Höhepunkt von Les Sables d’Olonne. Die Stadt war inzwischen zum wichtigsten Hafen für den Kabeljaufang im ganzen Königreich herangewachsen.

Mehr als 100 Boote wurden ausgestattet, um die Kabeljaubänke bei Terre Neuve anzusteuern (Nantes 89, La Rochelle 32). Während der Revolution blieb die Region republikanisch (es gab nicht weniger als sechs Gefängnisse, eine Guillotine und ein Revolutionstribunal in Les Sables d’Olonne). Während des Kaiserreichs litt die Stadt unter der von Napoleon I. verhängten Kontinentalsperre und fühlte sich ständig von möglichen Angriffen englischer Kriegsschiffe bedroht. Damit begann im 18. Jahrhundert ein langer Fall, dem erst im späten 19. Jahrhundert mit der Entwicklung der Fischerei und des Tourismus ein Ende gesetzt werden konnte. Ab 1845 wurde der Hafen modernisiert.

Die Sardinen- und Thunfischfischerei sicherte den Dosenfabriken (bekannt unter dem Begriff ‘confiseries’) einen wachsenden Erfolg. Die Schiffswerke am Kai von La Cabaude bauten sogenannte ‘Dundees’ und andere spezielle Schiffe für den Sardinenfang.

Obwohl die ersten Seebadverordnungen aus dem Jahre 1816 stammen, entstanden die ersten Thermalbäder und Bademaschinen nicht vor 1825. Les Sables d’Olonne wurde zu einem exquisiten Badeort für Adel und Kunstelite und eröffnete sein erstes Kasino, das ‘Casino des bains de Mer’ (heute ‘Casino des Atlantes’). Für Les Sables d’Olonne war dies ’la Belle Epoque’.

Der Anschluss an das Eisenbahnnetz im Jahre 1866 und die ’trains de plaisir’ (’Vergnügungszüge’) gab dem Tourismus einen neuen Impuls. Nun war Paris mit ’dem schönsten Strand Europas’ verbunden.

Die neue Mode der Seebäder war geboren. Ein zweites Kasino, das ‘Casino des Pins’, entstand im Jahr 1898, und im Jahre 1900 gab es schon mehr als 35 Hotels in Nähe der Strandpromenade.

Folklore, Vergangenheit und Gegenwart

Sablaise

Die typische Einwohnerinvon Les Sables d’Olonne ‘la Sablaise’ (braunes Haar, dunkle Haut, schwarze Augen) galt als kokett, wie man ohne weiteres an ihrer traditionellen Tracht erkennen kann. Der relativ kurz geschnittene Rock mit Unterrock in hellen und leuchtenden Farben, die ‘YouYous’ genannten Holzschuhe mit hohen Absätzen, dazu eine elegante, 43 cm hohe Kopfbedeckung mit zarter Spitze, gestalten die Tracht aus Les Sables d’Olonne zu einer der farbenfrohesten Kostüme Frankreichs. Heute leben diese Traditionen bei Auftritten in regionaler Tracht der ’Reines des Sables und der Folkloregruppe
’Le Nouch’ weiter. Eine große Anzahl verschiedener Kopfbedeckungen aus dem Pays des Sables d’Olonne sind im Museum der volkstümlichen Traditionen in Olonne sur Mer, im Museum der Abtei Sainte Croix in Les Sables d’Olonne und im kleinen Bahnhofsmuseum in L’Ile d’Olonne ausgestellt.

Le Nouch

Die unter Léo David im Jahre 1950 gegründete Folkloregruppe ‘Le Nouch’ vereint rund fünfzig Botschafter alter Traditionen und Gewohnheiten im Pays des Sables d’Olonne. Sie tritt in ganz Frankreich und auch auf internationalen Bühnen auf und ist mit Sicherheit die beste Repräsentantin der örtlichen Folklore. ’Le Nouch’ ist im lokalen Dialekt ‘patois’ der
Name eines besonderen Seemannsknotens, nämlich der des Freundschaftsknotens. Gesang und Tanz.
Tel : 06 07 90 00 42 / www.lenouch.fr

Geographie

Mit ihren vier Häfen öffnet sichdie Stadt Les Sables d’Olonne zu 270 Grad dem Ozean.

  • Der Fischereihafen ist mit einer Flotte von 59 Fischerbooten und 170 Berufsfischern der viertgrößte Fischereihafen Frankreichs (Seezunge, Tintenfisch…).
  • Der Handelshafen ermöglicht eine Verbindung zu einer der wichtigsten Getreideregionen Frankreichs und treibt jährlich Handel mit 500 000 Tonnen Getreide (Mais, Weizen…).
  • Die Jachthäfen Port Olona (einer der größten Jachthäfen der Atlantikküste) und Quai Garnier bieten 1 500 und nochmals 120 Liegeplätze.
    Die Stadt Les Sables d’Olonne ist Ausrichter des Vendée Globe, eine Einhandregatta rund um die Welt.
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